2014

2014. Überschrift richtig geschrieben, aber das war ja auch nicht so schwer.

Ein Jahr vom suchen, finden und wieder suchen. Geprägt von ständigem Drang und großer Selbstzufriedenheit.

Ich weiß nicht ob ich es sanft oder hart schreiben soll, aber vor genau einem Jahr hatte ich mich quasi rar gemacht.

Gayindieheart in der Krise nach einer Trennung im Dezember 2013, sozial stark isoliert und nicht fähig zu schreiben.

Silvester war also scheiße. Gefeiert habe ich quasi allein, nur zusammen mit einer Person in die ich Hoffnungen setzte, die mich blendeten.

Die Frage wie ich mich rausgekämpft habe beschäftigt mich gerade am meisten. Der erste Antrieb im Januar war meine neue Arbeit, eine reguläre Struktur und Beschäftigung.  Am Anfang noch das große Glück sollte sich schnell tiefe Leere in mir breit machen. Es ist schon komisch, da hat man eine Arbeit und kommuniziert so gut wie nicht mit den Kollegen, da man den ganzen Tag in einem Raum verbringt der sich Labor nennt aber mehr einer großen Abstellkammer ähnelt.

Großer Druck und Drang in mir. Am Anfang war da viel Szene. Altbekannte Orte wieder entdecken, neues probieren und sich leider Unzuverlässigkeit gegenüber stellen und sich auch ein wenig ausnutzen lassen. Der Drang war auch die wenigen Freunde einzubinden und Berlin neu zu entdecken. Mit einem zitty Jahrbuch in der Hand ging es schlechten Burger essen und immer wieder an verschieden Orte in der Stadt. Erfahrungen sind das, die ich gern sammel, aber sich auf das besinnen was mal war konnte ich in dieser Zeit nicht.

Viel gegeben habe ich in dieser Zeit, immer auf der Suche nach Kontakt. Bekommen habe ich wenig Rückhalt. Der Verein und das regelmäßige Schwimmtraining stabilisierten mich, genau an dem Tag als eine Anzeige wegen Stalkings mich erreichte oder ich erfahren habe das aus meiner Anzeige wegen Körperverletzung nichts wird. Der Februar fühlt sich trotzdem leer an.

Trotzdem bin ich stark geblieben und habe regelmäßig mein Leben geteilt und der Frühling brachte Aufschwung.  In mir war Energie die ich an den Wochenenden ganz stark im Club auslebte. Connection, Schwuz, Konzert von Frida Gold das ließt sich erstmals recht fulminant, da war sogar der Zwerg noch mit dabei. Kurzer Ausflug wegen der Arbeit nach Brüssel, ein seltener Moment in dem ich mich gebraucht und wert geschätzt fühlte. Und irgendwie hat es in mir geblüht, denn da kam ja schon der April.

Da lese ich schon wieder etwas von einem Konzertbesuch. Das war bei Glasperlenspiel, wo ich 2 Tickets gekauft hatte und mir wieder mal kurzfristig abgesagt hatte. Glücklicherweise konnte ich in den Unweiten meines Freundeskreises dann noch jemand ausfindig machen der die Freude mit mir teilte.

Ungekürzt kann ich meine Liebe vom 4. April teilen.

„Als Gott mich schuf, sagte er du bist mein schönstes Stück“ Das ist Liebe, Liebe zu einer Band. 5:15 Uhr auf dem Balkon der neuen Single lauschend, dabei tanzen und großartig verzaubert sein. Tausend und einen Dank für diesen Moment. Meine Queens MIA.

Wahnsinnig schnell ging es um diese Zeit voran. Da war ich offen für viele neue Idee, betrachtete zum ersten mal bewusst Kunst und verkrachte mich mit dem Zwerg der für eine lange Story in diesem Jahr sorgen sollte.

Ganz schnell geht es zum Geburtstag über wo ich mich ganz los löste von allen Freunden und bei meinem Ausflug ins Casino kräftig abräumte. Das ich den Abend dann trotzdem noch mit jemand verbrachte ist ein sehr wichtiger Satz, denn Anfang April sollten sich Freundschaften festigen und vieles von selbst laufen.

Tanzen und Party waren zu diesem Zeitpunkt immer noch wichtige Beschäftigungen. Gerade der harte Abriss Abend bei den Ostblockschlampen wird ewig bleiben, schon einen Tag säter mit 2 Freunden durch die Kunstszene in Schöneberg laufen und die ersten wichtigen Chats. Ja ich kann es wiederholen, da blühte und entstand was.

Denn im Mai sollte ich erstmalig über eine schwere Zeit reden, die von der ich fassungslos über mich ein großes ENTSCHULDIGUNG schreiben muss, Ihr wisst schon, die Sache vom spießigen Sachsen, den Getränken, der Anzeige und die harte Verbannung aller Freunde Mitte 2013.

Und so entschieden wir uns für Aussprache und das ich mich erstmal beteilige beim Umzug zu helfen und ein paar Leuten Hallo zu sagen. Ziemlich schüchtern schlich ich da an und war trotzdem wieder schnell beliebt. Irgendwas sozial nettes habe ich dann doch in mir, man muss es mir nur regelmäßig an meiner schwachen Stelle an der rechten Bauchseite rausmobben, weißt du!

Ganz automatisch gleiten wir so durch den Mai  in den Juni. Anfang Juni war auch der erste Berührungspunkt für einen Mensch den ich 2 Monate später meinen Freund nennen würde. Ich habe mich nicht aufgezwungen, einfach nur meine Telefonnummer weitergegeben und ihm ganz allein die Entscheidung überlassen was er damit macht. Er hat die Nummer nicht nur eingesteckt, sondern auch eingespeichert und mir geschrieben und so sollte der Sommer spannend werden.

Ich habe mich immer mehr integriert und vieles erlebt. So viel Energie hatte ich wohl ewig nicht mehr in mit. Der erste Sommer in der eigenen Wohnung, die Stadt die mich ständig antreibt und ganz große Pläne in der Hand. Vom Zwerg ließ ich mich dann auch nicht abhalten, auch wenn mir angedroht wurde das ich alle meine Freunde verlieren würde, meine berufliche Existenz und mein Lebensqualitätsstandard sinken würde, irgendwie am Ende vom Lied meine Lieblingswortkombination dieses Jahr.

Und so machte ich in der WM Zeit im Sommer richtig Dampf. Ausflüge mit alten Freunden nach Brandenburg und zahlreiche Berlinexkursionen standen an. Zeitweise sollte ich für viele Tage am Stück fast nur noch die Nacht in meiner Wohnung verbringen. Schnell noch den WM Sieg gefeiert und dann ging es los in das größte Abenteuer des Jahres.

Ohne Vorahnung und Sprachkenntnisse reiste ich nach Tokio. Hierzu sei die eigene Tokio Abteilung zu empfehlen, es waren zu viele Eindrücke in 10 Tagen um es für den Jahresrückblick nochmal zu verdichten.

Auch Tokio konnte mir keine Energie rauben. Nach 20h Rückreisezeit und 9h Schlaf trat ich wieder pflichtgemäß meinen sinnlosen Labordienst an und die Wut in mir auszubrechen sollte auch im August nicht abklingen. Immer tiefer in den Clubdschungel hinein, zum tanzen sogar nach Brandenburg mit dem Auto.

Ein Zufall und eine gepflegte heterosexuelle Veranstaltung, sollten mich endgültig mit meinem Freund zusammen bringen. Doch was ich gleich äußerte waren meine Prioritäten, das Freunde und Hobbys wichtig sind, aber ich immer für ihn da bin, wenn er es braucht.

Der August brachte Pärchensonntage und verstärkten Einfluss von Hetero Freunden. An gemeinsamen Wochenenden fanden wir immer einen Kompromiss, es ist auch hier zu viel alles zu schreiben, ich habe einfach geliebt und gelebt, das irgendwann mal ein Freund zu mir sagt das meine Beziehung der perfekte Kompromiss ist, ohne alte Freunde zu verlieren ehrt mich sehr.

Eine verdammt lustige Zeit in der die Angebote nur so reinflatterten. Ich lief als Model im Schwuz und fand eine Perfektion meines Lebens in Indiaca. So füllte sich die Woche um 3 Sporttermine und einen gemeinsamen Tag mit meinem Freund. Wochenenden sowieso ausgebucht. Vollkommene reale Existenz und alles lief, wunderbar.

Viel gemeinsame Zeit, 2 intensive Monate aber Ende Oktober sollte die Stimmung kippen. Mit 19 Jahren noch nicht bereit für eine Beziehung, ein kurzer nicht nennenswerter Urlaub mit meinen Eltern in Teneriffa und dann die endgültige Trennung vom Freund und der Arbeit. Was für ein Doppelschlag, Angezählt wie beim Boxen, es half heftige Integrierung und der offene Umgang mit Freunden. Wie viele mir so eng stehen und Mut zu sprechen, das hat für Freudentränen gesorgt. Der verdiente Lohn für ein 3/4 Jahr intensive Arbeit an meinen sozialen Kompetenzen, die ich nie verlieren darf. Die Homsünde darf sich nicht zu intensiv in mir ausbreiten. Ein bisschen Sport im Verein, mal Club, mal ein Date und allerhöchstens einen Schwanz im Arsch oder auch mal den eigenen wo reinstecken, das muss reichen.

Ich bin ganz gut durch die dunkle Jahreszeit gekommen, habe Nächte mit Party verbracht und viele Freunde aus 2013 reaktiviert. Ganz nebenbei habe ich eine neuer Arbeit ab 1.2.2015, das lest ihr dann auch bald.  Wer mir nicht verziehen kann, dem sei es erlaubt. Darüber hinaus bin ich schwul integriert und habe keine Angst irgendwo hinzugehen.

Voller Vorfreude sind auch schon Pläne für 2015 geschmiedet. Ich bin selbst genau so gespannt wie ihr, das glaubt ihr gar nicht!

In meinen Händen liegt ein Jahr

Jahresrückblick schreiben. Nach der Reaktivierung des Blogs die nächste Aufgabe, auf dem Weg zurück. Im Radio läuft schon der Jahrescountdown der besten Hits, also wird es Zeit.

In meinen Händen liegt ein Jahr. Auf der einen Seite wiegen positive Dinge schwer, sie liegen mehr in der Zukunft. Ich habe meine Wohnung bezogen und mich eingelebt. Ich habe Arbeit gefunden und werde in wenigen Tagen starten, das ist die größte Freude momentan.

Die andere Hand ist leer geworden. Ich habe mich verstellt, falsch verhalten und war nicht Ich. Verloren habe ich Freunde und Kontakte und starte auf diesem Gebiet recht frisch.

Nun etwas Chronologie. Im Januar stand ich recht im frisch im Saft. Zu mindestens, was das ausgehen anbetrifft übertrumpfte ich mich Woche für Woche selbst. Ob ich dabei immer ich selbst war, weiß ich nicht so genau. Oberflächliche Kontakte sammeln, die Nacht zum Tag machen, irgendwas ging immer und ein Ende gab es nicht. In einem war ich mir stets sicher. Ich strebte und traute mich im April das erste mal, auch im Mai, auch, auch, auch… bis in den Dezember hinein.

Einblicke in neue Welten, unabhängig davon ob ich nun da sein wollte oder nicht. Ständige Weiterentwicklung im Kopf wandte ich mich alten Tugenden ab und wurde das erste mal im Leben richtig frech.

Ich will es doch allgemein halten, weil es keinen Moment gibt, den ich speziell für 2013 charakterisieren möchte.

Wir sehen uns bald wieder hier.

Happy new year